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Wer war Nostradamus?
Michel de Notredame, wie Nostradamus richtig hieß, war durchaus nicht ein so großer und berühmter Astrologe, für den er allgemein gehalten wird. Bekannt geworden ist der gelernte Doktor der Medizin (1503 – 1566), zeitweiliger Leibarzt Karls IX., durch seine dunklen Prophezeiungen und Geschichtsdeutungen. Wohl hat sich Nostradamus auf die Planetenperioden, wie sie besonders durch die großen Konjunktionen von Jupiter und Saturn gegeben sind, gestützt und chronologische Epochen benützt, doch ist er weniger ein Astrologe als vielmehr ein Seher. Seine visionäre Begabung, die wir heute unter dem parapsychologischen Begriff "PSI" bezeichnen würden, hat er selbst "instinct naturel" genannt.
1555 erschienen erstmals 200 jener Vierzeiler (Quadrains), die absichtlich chronologisch ungeordnet, dunkle und vieldeutige Prophezeiungen der Zukunft enthielten. Die Voraussage des seltsamen Todes König Heinrichs II. (gestorben 1559) begründete seinen Ruhm. Nostradamus hatte geschrieben: "Der junge Löwe wird den alten überwinden / Auf dem Kampfplatz in einem Einzelturnier. In einem goldenen Käfig (Rüstung) wird er ihm die Augen auskratzen: Von den beiden Kampfklassen ist es die eine, die ein grausames Sterben nach sich zieht".
Nostradamus war kein "König der Astrologen", für den er fälschlicherweise oft gehalten wird. Eher durfte man ihn einen Astronomen nennen, der sich aber, vermöge seiner parapsychischen Fähigkeiten, durch die Gestirne inspirieren ließ. Sie waren für ihn mehr oder weniger ein Mittel zum Zweck, um das "Steigrohr des Unbewussten" in Betrieb zu setzen, wie Hellseher es tun, wenn sie eine Glaskugel, Spiel- oder Wahrsagerkarten etc. benützen. Selbstverständlich konnte Nostradamus Horoskope stellen. Dass er den Sternen, als den "Lichtern am Throne Gottes", noch einen besondere Wirkung zulegte, geht aus einem Brief an seinen Sohn Cäsar hervor: "Die Sterne weissagen, angehaucht vom Wesen Gottes, sie haben Teil am Geiste der Prophetie. Gott lässt durch diese feurigen Boten mit ihren leuchtenden Sendschreibern vor unseren Augen und Sinnen die Ursachen der Weissagungen für die Zukunft deutlich werden".
Wohl ist es für den Astrologen ein Vorzug, wenn er über ein gewisses Maß von Intuitionskraft verfügt, jedoch hat dieses nichts mit Trance oder Selbstsuggestion zu tun. Darauf muss man aber bei Nostradamus schließen, wenn man dem Bericht glauben schenken darf, dass er auf dem flachen Dach seines Hauses sitzend, in eine mit klarem Wasser gefüllte Kristallschale blickte, in der sich der Sternenhimmel spiegelte. Nostradamus ist eines jener sehr seltenen Beispiele, in denen ein Astrologe zugleich Hellseher ist. Das Aufsehen, dass Nostradamus erregte, da viele seiner Prophezeiungen auf historische Ereignisse zugetroffen sind, mag dazu geführt haben, Astrologie und Wahrsagen als ein und dieselbe Sache zu betrachten. Diese unzulässige Verquickung hat der Astrologie bisher sehr geschadet, da allzu vieles hellseherisch prophezeit wird, was sich nicht nachprüfen lässt bzw. was sich auch nicht erfüllt hat.
Als Astrologe hatte Nostradamus sogar weniger Glück, wie die Bearbeitung der Nativität Kaiser Rudolfs II. beweist: "Er sagte 1564 dem damals 12jährigen kaiserlichen Prinzen voraus, dass er zwei königliche Gemahlinnen haben werde und dass sein Sohn den Thron besteigen werde (Horoskop im Archiv zu Stockholm). Bekanntlich blieb Rudolf unverheiratet und hatte keine legitimen Kinder".
Im Gegensatz zu heute war es vor 400 Jahren durchaus üblich, Ereignisse vorauszusagen und nicht auf Tendenzen zu beschränken. Eklatante Fehlprognosen mussten die Folge sein.
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