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  DEUTUNGSKUNST
 







 

Horoskopschau als Deutungskunst





Die Tätigkeit eines Astrologen umfasst zwei Aufgabenbereiche. Einmal ist es das Aufstellen, d. h. Ausrechnen der Geburtskonstellation und deren Ausdeutung. Zweitens muss weiterentwickelt werden, was im "
Radix" ("Wurzel"-Horoskop) enthalten ist. Dieses Errechnen der künftigen Konstellationen ist in der Regel auch mit einer Rückschau zur "Korrektur" des Horoskopes verbunden. Für gravierende Lebensereignisse, z. B. für einen Unfall oder eine Operation, wird der entsprechende Gestirnstand errechnet und mit dem Geburtshoroskop verglichen. Dadurch ist es möglich, u. U. eine Feinkorrektur der Geburtszeit vorzunehmen. Horoskopinteressenten geht es vorwiegend um das Vorauswissen künftiger Tendenzen. Daher müssen die für die Zukunft ermittelten Konstellationen auch gedeutet werden.

Das Deuten eines Geburtsbildes und das Abschätzen künftiger Entwicklungstendenzen erfordert natürlich in erster Linie Sachkenntnis. Grundsätzlich kann diese jedermann erwerben, sofern er mindestens eine solide Grundbildung hat. Die Rechenoperationen werden hauptsächlich mit Hilfe von Tabellen bewältigt, die Handhabung von Logarithmen ist einfach.

Wesentlich schwieriger als die Rechenoperationen, die höchstens zeitraubend sind und ein gewisses Maß an Konzentration verlangen, sind die Bemühungen um die Deutung. Wir haben es vor allen Dingen mit Kombinationsaufgaben zu tun. Dazu muss man aber eine bestimmte Veranlagung mitbringen, die sich nicht im allgemeinen Interesse der Astrologie erschöpfen kann. Phantasie muss dazu kommen und Intuition, ohne die man schwerlich den Zusammenhängen nachspüren kann. Es gibt eine Menge astrologischer "Regelbücher", aber es geht nicht an, die Deutungen, z. B. der einzelnen Aspekte, einfach nebeneinanderzusetzen. Die Persönlichkeit eines Menschen ist vielschichtig, die Strukturen eines Wesens sind oftmals gar nicht eindeutig zu erfassen. Dazu kommen Einflüsse, wie sie sich aus Herkunft, Rasse, Religionszugehörigkeit, Erziehung oder Umwelteinflüssen ergeben.

Die Ausdeutung eines
Horoskopes, ist eine sehr komplexe Sache. Sehr häufig, ja in der Regel fast immer, finden sich harmonische Aspekte neben solchen, die Spannungen anzeigen. Nun ist der Mensch aber eine Ganzheit, daher müssen die bisweilen recht gegensätzlichen Deutungselemente aufeinander abgestimmt, d. h. auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Jeder Mensch verkörpert in sich die planetaren Prinzipien. In jedem Menschen ist z. B. das Grundprinzip Energie, das durch Mars symbolisiert wird, wirksam. Aber erst die Zusammenschau aller Horoskopfaktoren erlaubt es, richtig einzuschätzen, wie im Einzelfall der Faktor Mars zu beurteilen ist. Wer z. B. einen "prononcierten" Mars in seinem Horoskop hat, wird zu spontanen Reaktionen neigen, sich rasch auf veränderte Umstände einzustellen vermögen, einen starken Willen zeigen, evtl. aber auch rasch über das Ziel hinausschießen, sich vorschnell entscheiden oder sich zu unberechenbaren Ausbrüchen hinreißen lassen. Die Qualität eines Marsaspektes im Geburtshoroskop wird von den verschiedenen Deutern, wenn sie ein gutes astrologisches Fachwissen haben, übereinstimmend beurteilt werden. Was aber die Intensität des Aspektes anbelangt, also die Quantität, können unterschiedliche Meinungen aufkommen. Ein Deuter wird den Sachverhalt umso genauer ergründen, je besser ihm die modifizierenden Einflüsse (z. B. Herkunft, Erziehung usw.) bekannt sind.

Ein Horoskop symbolisiert gewissermaßen kosmische Spannungsverhältnisse, bezogen auf einen ganz bestimmten Ort auf der Erde, zu einer ganz bestimmten Zeit. Das Horoskop sagt nicht, ob zu dieser Minute ein Mensch geboren wurde, eine Katze zur Welt kam, der Grundstein eines Hauses gelegt wurde oder ob etwa ein Auto vom Fließband rollte. Daher ist es auch nicht möglich zu sagen, dass dieses oder jenes Horoskop das eines Menschen oder einer Sache bzw. einer Handlung ist. Wenn Astrologiekritiker Reiners behauptet, ein Sterndeuter habe dem Horoskop Goethes entnommen, es müsse das Geburtshoroskop eines syphilitischen, humorlosen, trunksüchtigen Kapitäns sein und ein anderer das gleiche Horoskop für dasjenige eines epileptischen Negers gehalten habe, muss es sich um eine Erfindung gehandelt haben, denn weder das Faktum "Kapitän" noch "Neger" ist aus einem Horoskop zu ersehen.

Kritiker scheinen Astrologen für Wundermänner oder Hellseher zu halten. Wie könnte es sonst zu erklären sein, dass der Leiter einer süddeutschen Volkssternwarte, als er anlässlich einer Führung von Interessenten gefragt wurde, was er von Astrologie halte, darauf eine recht lapidare Antwort hatte: Man hätte einen Astrologen beauftragt, das Horoskop für ein bestimmtes Datum zu stellen. Er habe das auch getan, nur habe er gar nicht bemerkt, dass es sich um ein fiktives Geburtsdatum gehandelt habe, dass der Mensch, den er beschrieben habe, überhaupt nicht lebte. Was soll man zu einer solchen "Beweisführung" gegen die Astrologie sagen? Die Unkenntnis dessen, was Astrologie ist und was sie leisten kann, stellt diesem Gegner ein Armutszeugnis aus.

Astrologie ist also zu einem erheblichen Teil Deutungskunst. Daher werden auch überdurchschnittliche Leistungen nur jene zu erbringen vermögen, die sich dazu innerlich "berufen" fühlen. Ein Lehrbuch z. B. das vorgeben wollte, es würde einen Laien befähigen, sich zum Fachastrologen auszubilden, würde übersehen, dass ein Astrologe in der Regel seine Tätigkeit nicht nur zu Studienzwecken, also für sich allein ausübt. Wer aber von seinem Wissen anderen Menschen Mitteilung macht, der wird zum Berater. Dies erfordert eine besondere menschliche Qualifikation, wie sie auch ein Arzt, ein Sozialarbeiter oder ein Seelsorger haben muss. Sie ist weder durch Bücher noch durch einen Lernkursus erlernbar.

 







 

 
 
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